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Nachbarschaftspflege – Was macht eine gute Nachbarschaft aus

Immer wieder hört man von Nachbarn, die sich das Leben gegenseitig schwer machen. Das ist sicherlich die schlimmste Vorstellung für alle Menschen, die sich eine intakte Nachbarschaft wünschen. Doch wie sollte eine gute Nachbarschaft aussehen?

Unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen

Um die aufgeworfene Frage zu klären, muss zunächst einmal festgestellt werden, dass es völlig unterschiedliche Menschen mit völlig unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen gibt. Einige Menschen schätzen eine gewisse Anonymität, wenn es um ihren Wohnort geht, andere lieben es, sich täglich mit den Nachbarn zu unterhalten und bauen über die Jahre eine innige Freundschaft auf.

Wichtig ist, dass man sich vor dem Einzug in eine neue Nachbarschaft klar macht, was man selbst für ein Nachbar sein möchte und, was für Erwartungen die dort lebenden Menschen haben. Oftmals zeichnet sich die Nachbarschaft in urbanen Regionen mit großen Mehrfamilienhäusern durch ein deutlich anonymeres Verhältnis zueinander aus. Dementsprechend sollte man sich nicht zu aufdringlich geben, den Nachbarn aber selbstverständlich trotzdem grüßen. Ob sich eine innigere Nachbarschaft entwickelt ist nun den Interessen der beiden Parteien überlassen und wird sich zeigen.

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Auf dem Land denkt man etwas anders

Leben auf dem Land

In ländlicheren Regionen mit überwiegender Bebauung durch Einfamilienhäuser oder kleine Mehrfamilienhäuser mit wenigen Parteien ist das Verhältnis zu den Nachbarn meist enger. Hier sollte man sich nach dem Einzug durchaus vorstellen, damit man weiß, wem man täglich begegnet. Bei dem Einzug in eine schon bestehende Nachbarschaft, sollte man sich dieser gegebenenfalls, bei beidseitigem Interesse, fügen. Gründet sich die Nachbarschaft gerade neu, wie dies bei Neubausiedlungen üblicherweise der Fall ist, kann man ein ähnliches Vorgehen wählen. Man sollte einfach mal auf die Nachbarn zugehen und sich nach deren Interessen und Wünschen für eine gemeinsame Nachbarschaft erkundigen.

Rücksicht nehmen

Grundsätzlich gilt jedoch, dass man sich nicht zu aufdringlich verhalten sollte und die Wünsche und Interessen der Nachbarn akzeptieren sollte. Sollte es einmal zu einer Situation kommen, die einen Streit rechtfertigen könnte, so gilt es Ruhe zu bewahren und der Angelegenheit mit einer gewissen Diplomatie zu begegnen, denn Nachbarn sind Menschen, die sich nicht so einfach austauschen lassen und uns auch weiterhin oft begegnen.

Helfen, wenn man helfen kann

Ein schönes Beispiel: Vor gut einem Monat habe ich beim Rausbringen der Abfälle gesehen, wie sich mein Nachbar damit Abmühte neue Platten für seine Gartenterrasse vom Auto durch das Haus in den Garten zu tragen. Der Kofferraum war voll, das Wetter nicht sonderlich gut. Also bin ich schnell in die Garage und habe meine Treppensackkarre geholt, die ich letztes Jahr bei einem Onlineshop bestellt habe. Ich hatte eh nichts weiter vor und konnte eine halbe Stunde meiner Zeit entbehren. Ich ging also rüber und meine angebotene Hilfe wurde gerne angenommen. Da ich die Sackkarre dabei hatte, konnten wir die Platten nun über den Weg außen an den Garagen vorbei nehmen, über den auch einige Treppenstufen zu meistern sind. Auf der Sackkarre fanden außerdem auf einen Schlag 10 Aal mehr Platten Platz als wenn man sie hätte tragen müssen. Nach 20 Minuten war das Thema durch und alle Platten im Garten. Seitdem helfen wir uns regelmäßig wenn es etwas im Haus oder Garten zu tun gibt und darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass man mit ihm auch mal gut ein Bierchen im Garten trinken oder gemeinsam Fußball schauen kann.

Es kann somit festgehalten werden, dass man sich rücksichtsvoll verhalten und auf die Interessen der Nachbarn einstellten sollte. So steht einer harmonischen Nachbarschaft nichts im Wege!